Die Zahlen sind beeindruckend: Rund 600.000 Menschen engagieren sich in Oberösterreich ehrenamtlich, sie erbringen dabei rund 2,8 Millionen freiwillig geleistete Arbeitsstunden und widmen beträchtliche Teile ihrer Freizeit dem Dienst an der Gesellschaft. Österreichweit sind rund 3,7 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert und sind so wichtige Säulen unseres Zusammenlebens. So auch die Organisatoren und Betreuer des Bezirksmusik-Jugendlagers in Micheldorf (Bezirk Kirchdorf). Im Rahmen seines Oberösterreichtages besuchte der passionierte Musiker Bundeskanzler Christian Stocker die Veranstaltung und brachte gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer seinen Dank und seine Wertschätzung zum Ausdruck. Rund 70 Kinder werden aktuell bei der Burg Altpernstein durch 20 ehrenamtliche Helfer betreut und verbringen einen Teil ihrer Ferien im Kreise ihrer Freunde mit dem liebsten Hobby.
Eigene Strategie beschlossen
„Wir bekennen uns zur Ehrenamtlichkeit als einer der Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenhalts.“ So steht es in Artikel 15, Absatz 3 der OÖ-Landesverfassung. Nicht nur deshalb betont Stelzer: „Das Ehrenamt ist ein Herzstück unserer Gesellschaft – deshalb unterstützen wir es auch bestmöglich.“ Weshalb Stelzer eine Ehrenamtsstrategie ausarbeiten ließ, welche zuletzt durch die Landesregierung beschlossen wurde. Ziel: Maßnahmen setzen, um die Ehrenamtlichen besser unterstützen zu können und sie vor allem sichtbarer zu machen. „Die ehrenamtlich tätigen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher verdienen die maximale Wertschätzung, deshalb haben wir auch bereits viel auf den Weg gebracht“, betont der Landeshauptmann und meint damit etwa die „Servicestelle Ehrenamt“, eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle, oder das eigene Förderprogramm für Innovationen (dotiert mit 100.000 Euro) oder den Ehrenamtsmonitor, eine empirische Untersuchung des Landes OÖ zu allen Fragen rund um das Thema Ehrenamt.
„Wertschätzung und Dankbarkeit vermitteln“
Eine zuletzt durch IMAS durchgeführte Studie zeigt, dass sich rund 300.000 Oberösterreicherinnen bzw. Oberösterreicher, die derzeit nicht beim Roten Kreuz, der Freiwilligen Feuerwehr, einem Sport- oder Kulturverein ehrenamtlich tätig sind, eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen können. „Das zeigt, dass wir noch großes Potenzial haben. Um noch mehr Menschen begeistern zu können, schaffen wir die nötigen Rahmenbedingungen“, unterstreicht Stelzer. Stocker ergänzt: „Das Ehrenamt ist für viele Österreicherinnen und Österreicher Ehrensache. Das ist auch heute im Gespräch mit den Helfern des Musikcamps einmal mehr deutlich geworden. Wir können niemals den Wert der Freiwilligenarbeit abgelten, sehr wohl aber die verdiente Wertschätzung und Dankbarkeit vermitteln.“
Digitale Plattform für jugendliches Ehrenamt geplant
Die Landesjugendreferenten haben sich bei ihrer Konferenz zuletzt in Linz, auf ein Pilotprojekt für eine bundesweite digitale Plattform für freiwilliges Engagement von jungen Leuten verständigt. Im Rahmen der geplanten Freiwilligen-Plattform sollen Organisationen freiwillige Tätigkeiten online stellen und Jugendliche diese mittels einer App abrufen und sich dafür melden können. Für geleistete Arbeiten gibt es Punkte, die man dann bei teilnehmenden Partnerunternehmen gegen Belohnungen - etwa eine Kugel Eis in einer Eisdiele - einlösen oder auch spenden kann. „Es gilt, bereits heute das Ehrenamt von morgen zu denken. Initiativen wie diese, helfen uns dabei, junge Menschen zu begeistern und für das Ehrenamt zu gewinnen“, bekräftigen Stocker und Stelzer.